"Leder, oder Textil?"... "Das ist doch Jacke wie Hose."
Ist es das? Bis 2017 war ich ja eher so der Typ Leder đ.
Auf der Intermot 2016, fette Standparty am RUKKA Stand.
Ich diskutiere mit Matthias die obige Frage....
đž JĂŒrgen Theiner.
Ich bin der festen Ăberzeugung: Meine Klamottenwahl ist die Richtige - Perforierte Lederkombi, FunktionsunterwĂ€sche drunter und dann bei sinkenden Temperaturen nach dem Zwiebelprinzip aufstocken. Windstopper drunter und zu guter letzt 'ne Softshelljacke ĂŒber die Kombi,
das ist nicht zu toppen. Meine Lederkombi sieht fast so aus, als wolle ich Marquez,
dem Sturzkönig der Moto GP nacheifern (der kriegt aber nach jedem Abflug 'ne neueđ°đ°đ°).
Meine Anforderungen sind halt anderer Natur.
Marquez tut alles fĂŒr 'ne gute Rundenzeit, ich tu Fast alles fĂŒr'n gutes Bild.
Ich schmeià mich in den Dreck, klettere auf BÀume, lasse mich nach dem Foto irgendwelche GeröllhÀnge runterrutschen und bin oft pitsche nass geschwitzt und wieder in Fahrt,
weht mir der Wind durch die Kombi, ich werde durch die VerdunstungskÀlte erfrischt und
bin ruck zuck wieder trocken. Perfekte Klamottenwahl!
Lediglich im Sommer, bei unklarer Wetterlage, ich erinner mich genau, aus dem Schwarzwald nach Ăsterreich: Regenkombi an - Regenkombi aus... immer und immer wieder. đđč
Matthias meint tatsĂ€chlich, dass all das ein Textil Anzug besser kann. Ich glaube ihm nicht und verweise nochmal explizit auf die Nummer mit dem "Runterrutschen" und der BelĂŒftung
Matthias: "Ach was, kein Problem und fĂŒr die BelĂŒftung gibt es doch die ReissverschlĂŒsse."
...Na ja.... Ich bin skeptisch....
Und, das habe ich nicht in unsere Unterhaltung einfliessen lassen, Textil trÀgt nur der "Oppa",
mit dem Bier-Ă€h-Dings.
Matthias schiebt mir die Hand entgegen:"Wollen wir wetten?"
Dramaturgische Denkpause..... "Ok. 50.000km Moppetfoto Hardcore Test?"
"Deal!"đ€
2017 - mein erster Textil Anzug, der Rukka Thund-R .
đž Dunja DrĂŒckhammer
Ich bin ĂŒberrascht, sehr bequem!
Ich bin in Eile, Autobahn, 230 Sachen: Es flattert nichts und der Wind zerrt unbedeutend mehr an mir
als zuvor im Leder.
Es ist warm, ich öffne die ReissverschlĂŒĂe, fein. Der RĂŒckenpanzer ist hier direkt in der Jacke.
Wenn ich Leder trage, zieh ich mir 'ne "Schildkröte" drunter, unter der ist es dann schon recht stickig,
das entfÀllt nun auch.
Im Moppetladen fragt mich ein schlanker Mittzwanziger: "Geiler Moppetanzug, was ist das fĂŒr einer?"
Ich dreh ein RĂŒndchen mit meiner Liebsten, ich frage: " Was soll ich anziehen Leder oder Textil?"
"Zieh lieber Textil an, im Leder wirkst du pummelig." đ”đ€
In den hohen Bergen, bei mitunter groĂen TemperatursprĂŒngen, macht sich der Thund-R hervorragend,
wird's kĂŒhler, wĂ€hrend der Fahrt ReissverschlĂŒsse zu ... Cool... Ă€h ... ich meine natĂŒrlich warm.
Nachdem Dunja, im Leder mal nass geworden ist, kaufe ich ihr einen Rukka Elastina.
Bei der 1. Ausfahrt brennt Sie direkt am heiĂen Auspuff ein Loch ins Hosenbein. đđ
Perfekt repariert, natĂŒrlich keine Garantie. đ
Sind wir jetzt "Omma un Oppa"? Ich finde wir sehen schneidig aus.
đž Eberhard Sasse
Im Februar 2018 fahr ich mit Roland DebschĂŒtz, im Rahmen seines Hilfsprojekts, mit kleinen Honda Rollern durch Kambodscha. Allgemeiner Dresscode auf den Moppets : T-Shirt, Shorts und Sneaker. đ€
Ich kenne die Bilder aus Thailand, Touris mit riesigen SchĂŒrfwunden durch vergleichsweise harmlose StĂŒrzchen. FĂŒr mich: No Way!
In Kambodscha trage ich den Rukka AirAll den Motorrad Anzug mit dem "T-Shirt Effekt".
Was so allerdings NICHT stimmt.
Bei einem kurzen Ritt von 2 Km, halte ich mich mal an den allgemeinen Dresscode und fahre in T-Shirt und Shorts.
Das flatternde Shirt kredenzt mir "Jucke" an Armen und RĂŒcken, die Luft schaft es aber nicht durch
die Hosenbeine an den Hintern. Das Klima im Anzug ist, trotz grossflÀchiger Protektoren, weitaus besser.
Vor kambodschanischen StraĂenstaub schĂŒtzt der Anzug hingegen nicht.
Aber auch an den EuropĂ€ischen Tropentagen ist es ein GenuĂ, wenn der Wind den ganzen Körper umschmeichelt.
WĂ€hrend die Motorrad Community im Internet ĂŒber die Hitze jammert, fahren wir dem Gewitter entgegen. Ebby, mit dem pinken Schirm jammert auch.
Nebenbei bemerkt, Er hat jetzt auch ein RUKKA Anzug.
2019 sind die 50.000 km absolviert.
Matthias hat die Wette ganz klar gewonnen.
Wenn ich von meiner alljÀhrlichen Fototour heimkehrte, musste die muffelnde, völlig verdreckte Lederkombi immer in die Reinigung. Der Rukka kommt in die Waschmaschine. Und sonst? Nix....
Doch, Theater mit dem Reissverschluss.
Ausgerechnet am Anfang meiner '19er Fototour zickt der Reissverschluss,
zur Verteidigung des RUKKA's muss ich sagen,
dass wohl kaum jemand den Zipper so oft betÀtigt, wie ich im Fotomodus.
However, ich krieg die Jacke nimmer zu und habe einen vollen Terminkalender. In meiner Verzweifelung ruf ich Matthias an, Er nimmt sich meiner an und verspricht zu helfen. Derweil schau ich mir den Verschluss genauer an. Mit einer kleinen Kneife drĂŒck ich den ausgelullerten "Kastenteil"ein wenig zusammen und zack, flutscht er wieder.đ€
đž JĂŒrgen Theiner
2020 bekomm ich den Realer.
Im Vergleichstest kloppt er sie alle wech und macht auch im Stehen wieder eine gute Figur.
đž Dunja DrĂŒckhammer
Was mir direkt auffĂ€llt sind die BelĂŒftungsreissverschlĂŒsse. Vorn auf Höhe der SchlĂŒsselbeine die "Airboxes", wenn ich mich im Sommer mal wieder nass fotografiert habe, fĂŒllt sich ab 80 km/h die ganze Jacke mit angehmer KĂŒhlluft. Zum Sturm verstĂ€rken lĂ€sst sich das Ganze, wenn man den Hauptverschluss ein wenig öffnet, darunter befindet sich nĂ€hmlich ein Brustprotektor, der Luft rein - aber Viehzeugs drauĂen lĂ€sst. Dazu noch LufteinlĂ€sse an den Beinen. Herrliches Klima. đ€đš
Am anderen Ende der Temperaturscala beschĂŒtzen mich, auf kleinstem Raum verstaubare Thermo Inlays. Man zieht den Anzug einfach drĂŒber, statt kompliziert Innenfutter rein zu fummeln.
Mit dem Oberteil kommst'e beim Apres Biking auch problemlos am TĂŒrsteher vorbei.
Wenn dann am nÀchsten Tag vom Singen der Hals schmerzt, empfiehlt sich der an"zipp"bare Sturmkragen .
Dann im Februar '22: Teneriffa und La Gomera.
Hier scheint die Sonne und es ist warm, aber auf 2400 m kann es auch auf den Sonneninseln empfindlich kĂŒhl werden.
So wie an dem regnerischen Morgen als wir uns im Norden Teneriffas, auf den Weg nach La Gomera machen. NatĂŒrlich ĂŒber den Berg statt ĂŒber die Autobahn. Nebel, kalt. Gleich, spĂ€testens wenn wir die Baumgrenze passieren, werden wir, wie vor ein paar Tagen, wieder völlig fasziniert auf das Nebelmeer hinunterschauen.
Aber es kommt ganz anders.đ
Die "Suppe" hört nicht auf. FĂŒr mich ballern die Heizgriffe volles Rohr und Dunja klagt ĂŒber kalte Finger, ich sage: "Gleich hört der Nebel auf, dann wĂ€rmt uns die krĂ€ftige Sonne" und leide mit.
Dem ist nicht so, stattdessen erscheint die Glatteiswarnung im Display. đ„¶
Vielleicht hÀtten wir uns die Inlays in den Hosen gönnen sollen.
Nun geht's den Berg wieder runter und wir tauchen aus dem Nebel auf.
Schlagartig wird's wĂ€rmer, noch ein paar Km und das Quecksilber zeigt 28°C. BelĂŒftungsreissverschlĂŒĂe auf! Wir stehen in der Schlange an der FĂ€hre, da hilft auch die BelĂŒftung nicht mehr, Klamotten aus!
Nach schaukeliger Ăberfahrt, kurz vor'm Gomerischen Regenwald ...
đž Dunja DrĂŒckhammer
weht eine krĂ€ftige Brise. Der Teide liegt mittlerweile im Klaren und fĂŒr uns wird's erneut nebulös. DarĂŒber hinaus werden wir immer wieder von unberechenbaren, heftigen Böen fast von der StraĂe geblasen. Zwischen den Felsen, die man wegen des Nebels nicht sieht, stĂŒrmt es gewaltig hindurch, Ăste liegen auf der StraĂe. Mehr als 50 km/h erscheinen mir lebensmĂŒde. Dunja wird mir spĂ€ter erzĂ€hlen:"Das war ĂŒbrigens das 1. mal, daĂ ich bei dir hinten drauf Angst hatte." đ
Das war meine/unsere gröĂte thermische Herausforderung. Wir haben trotz vergessener Hosen Inlays, bis auf Dunja's kalter Finger, nicht gefroren.
Die Lederkombis hÀngen ungenutzt an der Garderobe.
Die Dinger mit dem chiquen R machen ja nicht nur 'n schlanken FuĂ. đ
Ciao Uli
P.S.: Im Zweifel Werbung. đ
đž Werner Gröbl
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